Ruth Bussche

Fotostoria

Daran und damit arbeite ich: Provenienzforschung, wissenschaftliche Datenbanken, webbasierte Forschungsumgebungen, Fotogeschichte, historische Bildsammlungen, Normdaten

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Die Library of Congress hat (seit 2001) eine russische Fotosammlung als Ausstellung online: die Prokudin-Gorskii Photographic Record. Die Dokumentation des zaristischen Russland datiert zwischen 1905 und 1915. Die LoC hat die Sammlung 1948 erworben.

Neben der Aufbereitung in Form einer Webpräsentation kann die Sammlung auch komplett durchsucht werden.

Die Sammlung enthält ethnologische Dokumentationen, Kirchen und bedeutenden Bauten des zaristischen Russlands und Kunstgegenstände bis hin zu Buchmalerei, Gärten und Landschaftsaufnahmen, Bahnanlagen und technische Bauten. Punktuell hat Sergei Mikhailovich Prokudin-Gorski auch im Ausland fotografiert, so gibt es Aufnahmen von Mailand, Lugano, Venedig, Capri.

Prokudin-Gorskii hatte sich als ehrgeiziges Ziel die Dokumentation des Russischen Reiches gesetzt und dazu die Unterstützung durch Zar Nikolaus II: gewonnen. Zwischen 1909 und 1912 dann wieder 1915 machte er Dokumentationen zu 11 Regionen und reiste dabei in einem speziell ausgestatteten Eisenbahnwagen, der vom Tansportministerium gestellt wurde.

Sergei Mikhailovich Prokudin-Gorski verwendete das Dreifarbenverfahren, wobei für Rot, Gelb und Blau jeweils eine eigene Belichtung gemacht wurde und die originale Farbeitkeit dann beim Übereinanderlegen der drei schwarzweißen Farbauszüge reproduziert wurde. In diesem Falle in Form einer Diaprojektion, daneben hat es (später) auch Verfahren gegeben die Farbigkeit im Druckverfahren wieder herzustellen. Die Zeit ist an den Aufnahmen nicht ganz spurlos vorüber gegangen, so dass einige der digitalen Reproduktion heute stark verfärbt erscheinen, doch ist die Farbigkeit insgesamt bemerkenswert, wie etwa die Aufnahme des Alim Khan, Emir von Bukhara zeigt. Parallel dazu hat Prokudin-Gorski auch in s/w gearbeitet.

Zur Sammlung des Fotografen gibt es ferner eine russische Seite: The World of 1900-1917 in Color sowie einen Beitrag der Wikipedia mit weiteren Links.

Die s/w-Glassplatten der der einzelnen Farbauszüge wurden in Verfahren der digichromatography wieder zu Farbaufnahmen rekonstruiert, mehr dazu im Artikel der Wikipedia.

Typisch für die amerikanische Seite ist ihr spartanisches Design, aber hier interessieren natürlich die Inhalte. Die knapp 40-MB-Archivfiles (TIFF) können direkt herunter geladen werden.

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