Ruth Bussche

Fotostoria

Daran und damit arbeite ich: Provenienzforschung, wissenschaftliche Datenbanken, webbasierte Forschungsumgebungen, Fotogeschichte, historische Bildsammlungen, Normdaten

rbussche

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Der Bundesverband der Pressebild-Agenturen und Bildarchive e.V. (BVPA) hat in seinem Manifest zum Erhalt digitaler Metadaten dazu aufgerufen die in den IPTC-Headern ungerbrachten Angaben zum Bild nicht zu löschen.

Ausgangpunkt waren Stichproben, die ergeben hatten, dass 70-80 % der auf deutschen Nachrichtenseiten veröffentlichten Bilder keine Metadaten mehr enthalten.

Gedruckt veröffentlich in „visuell“6- 2010 oder im Netz unter: BVPA Das Manifest liess offen, ob das Entfernen der Metadaten vorsätzlich oder unachtsam geschah.

Das Blog Journalismus und Recherche vermutet dagegen, dass die Metadaten nicht manuell entfernt wurden, das Fehlen also andere Ursachen habe müsse.

Dazu noch eine Beobachtung aus eigenen Projekten mit Content Management Systemen (CMS): Seitendokumente im Internet werden häufig nicht mehr aus Einzelobjekten zusammen gesetzt, sondern etwa als Office-Dokumente mit eingebettetten Bildern hochgeladen. Das CMS extrahiert die Bilder und transformiert den Text als HTML-Dokument. Wenn man sich dann die Bilder noch einmal herauslädt und auf Metadaten hin untersucht, sind die Header blank. Ich würde auch vermuten, dass die verwendeten Content Management Systeme der Nachrichtenseiten für den Informationsschwund verwantwortlich sind.

Der vom BVPA geforderte Umgang mit Metadaten ist sachlich gesehen korrekt, er scheitert aber an der technischen Realität, und da wird man das Rad in Zeiten schneller Nachrichtenproduktion nicht einfach zurück drehen können. Hier wäre es sicherlich interessant genaueres zu wissen, wie die Bilder in den einzelnen Nachrichtenseiten verarbeitet werden.

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